Block 1 des Atomkraftwerks Philippsburg (KKP 1) wurde nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 stillgelegt. Der größere Block 2 soll nach dem Willen der Bundesregierung bis Ende 2019 betrieben werden. Auch bei den noch laufenden Reaktoren wie KKP 2 besteht jederzeit die Gefahr eines GAUs. Der BUND fordert daher die sofortige Stilllegung.
- 58 meldepflichtige Ereignisse seit 2000 allein in Block 2, vier davon Stufe 1 und 2 der INES-Skala
- 2001: zu niedrige Borsäurekonzentration im Kühlwasser, das AKW wird für kurze Zeit außer Betrieb gesetzt, Störfall der Stufe 2 der INES-Skala
- 2006: mehrere wichtige Schlüssel für das AKW gehen verloren, ihr Verbleib konnte bis heute nicht geklärt werden
- 2010: 280.000 Liter radioaktiv verseuchtes Wasser treten aus dem AKW aus, Bericht an die Behörden erst neun Monate später durch einen Insider
In einer Kurzexpertise im Auftrag des BUND (Stand 2011) sind die Sicherheitsprobleme der Atomkraftwerke in Baden-Württemburg zusammengefasst.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weist in einer "Analyse der Vorkehrungen für den anlagenexternen Notfallschutz für deutsche Kernkraftwerke basierend auf den Erfahrungen aus dem Unfall in Fukushima" im April 2012 darauf hin, dass die Maßnahmen im bisherigen Katastrophenschutzplan "nicht in allen Belangen ausreichend sind
und [...] Probleme auftreten können". Mit anderen Worten: Der vorliegende Katastrophenschutzplan kann den Schutz der Menschen in der Region Mittlerer Oberrhein nicht in ausreichendem Maß gewährleisten.
Infos zum Atomkraftwerk Philippsburg kompakt: BUND-Flyer. Diese können auch gerne in größerer Zahl zum Verteilen in der BUND-Regionalgeschäftsstelle abgeholt werden.
Seitens der grün-roten Landesregierung wurde als neues Instrument eine so genannte Informationskommission einberufen. Der BUND Regionalverband Mittlerer Oberrhein ist als Vertreter der Umweltverbände Teil des Gremiums.