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Es sind immer viele Themen, an denen wir parallel arbeiten, die uns umtreiben. An dieser Stelle sei immer nur eines der Themen genannt, aber mit Sicherheit eines, das uns entweder besonders viel Freude macht, oder aber auch eines, das uns den Ärger oder die Zornesröte ins Gesicht treibt.
Dieses Mal ist es leider ein ziemlich ärgerliches Thema, wobei ärgerlich noch viel zu harmlos ausgedrückt ist:
Zum 1. Januar 2017 hat es der Hof Schleinkofer auf den Rüppurrer Wiesen geschaft: die Umstellung des alteingesessenen Betriebes auf Bioland ist geschafft. Die Familie Schleinkofer kommt ursprünglich aus Ettlingen und der Biolandhof liegt denn auch direkt an der Ettlinger Gemarkungsgrenze und ist auch Einkaufsziel zahlreicher Ettlinger, die neben dem außergewöhnlichen Geschmack der frischen Biomilch sicher auch zu schätzen wissen, dass direkt vor Ihrer Haustür schonungsvoll und umweltbewusst mit Grund, Boden und Tieren umgegangen wird. Ein Teil der Pachtflächen des Betriebes liegen auch auf Ettlinger Gemarkung.
Nun soll ausgerechnet nach der Umstellung auf Bioland und ausgerechnet ein Betrieb, der Verantwortung für Grund und Boden und dessen nachhaltige Bewirtschaftung übernimmt, Flächen für einen Sportplatz abgeben. Und dann auch noch gleich 5 ha, womit die Selbstversorgung des Betriebs, d.h. der ausreichende Anbau eigenen Biofutters für die in Mutterkuhhaltung gehaltenen Milchkühe gefährdet ist. Und das Ganze soll auch noch möglichst heimlich still und leise geschehen. So heimlich still und leise, dass diese Pachtfläche von 5 ha mittlerweile mit einer Frist von 4 Wochen zu Martini (11. November, der in der Landwirtschaft historisch übliche Pachtendetermin) jederzeit gekündigt werden kann. Sobald es also losgeht mit der Sportplatzerweiterung ist die Fläche weg.
Wenn man dann noch sieht, wie in unmittelbarer Nähe auf dem Golfplatz Scheibenhardt, der Allgemeinheit eine große Fläche eines Landschaftsschutzgebietes entrissen wurde, damit eine durchaus überschaubare Anzahl von Golfern auf großer Fläche und alles andere als ökologisch, wie z.B. der Pestizideinsatz auf den Greens zeigt, ihrem Hobby fröhnen können, dann mag es sicher nachvollziehbar sein, dass wir in so etwas keineswegs einen ausgewogenen, nachhaltigen und zukunftsträchtigen Umgang mit dem gemeinsamen Grund und Boden aller sehen.
Wenn es um Gewerbebetriebe geht, dann arbeiten die Stadt Karlsruhe und Ettlingen doch auch zusammen, siehe am Beispiel geplantes Gewerbegebiet am Seehof. Wenn es um die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe geht wetteifern die Städte mit Vergünstigungen und Unterstützung für die neuen Unternehmen. Und hier, wo eine Landwirtschaftsfamilie aus eigenem Antrieb zum Wohle und für die Zukunft der Gemeiden Ettlingen und Karlsruhe wirtschaftet, ist nicht nur keine Unterstützung vorhanden, sondern es wird sogar aktiv die Existenzgrundlage des Familienbetriebes entzogen und das, obwohl das Thema bei der Stadt Karlsruhe bereits Ende 2017 durch die Familie Schleinkhofer u.a. mit Unterstützung des BUND Karlsruhe und des BUND Ettlingen vorgebracht wurde.