BUND Regionalverband Mittlerer Oberrhein

Der Schadstoffausstoß der Karlsruher Kohlekraftwerksblöcke RDK8 und RDK7

Der BUND Ortsverband Karlsruhe und die Bürgerinitiative Müll und Umwelt Karlsruhe e.V. legen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am 25. Februar 2011 Zahlen auf den Tisch und fordern: Stilllegung von RDK 7 und Nachrüstung von RDK 8 vor Inbetriebnahme.

Standard für Kohlekraftwerke muss der Stand der Genehmigung von Block 9 des Gemeinschaftskraftwerks Mannheim (GKM) sein.

Mit dem Kauf der EdF-Anteile an der EnBW durch das Land Baden-Württemberg verändern sich nach Ansicht des BUND Ortsverband Karlsruhe und der BI Müll und Umwelt die Chancen auf eine Änderung der falschen Stromerzeugungspolitik, die durch das Festhalten an Großkraftwerken vor allem auf der Basis von Atom und Kohle gekennzeichnet ist.
Einen wichtigen Einfluss könnte der Ausgang der Wahl zum Landtag von Baden-Württemberg am 27. März 2011 nehmen.

Aus Gründen des Klimaschutzes sowie als Beitrag zur Luftreinhaltung müssen jedoch in jedem Fall Änderungen vor der Inbetriebnahme des neuen Kohlemeilers RDK 8 erfolgen.

Der bestehende Kohleblock RDK 7 wurde in den letzten Jahren nachgerüstet. Es erfüllt jetzt die Vorgaben der 23. Bundesimmissionsverordnung (23. BIMSchV). Die dort geforderten Werte entsprechen jedoch nicht dem Stand der Technik. Sie sind viel zu hoch, so BUND und BI.

Daraus folgt für BUND und BI: RDK 7, das die technischen Möglichkeiten für Klimaschutz und Luftreinhaltung nicht ausreizt, muss abgeschaltet werden - spätestens, wenn RDK 8 ans Netz geht.

Ein Blick auf die Abgaswerte macht dies auch Laien verständlich. Die Werte für SO2 sind bei RDK 7 dreimal, für NOx und Staub doppelt so hoch wie es dem Stand der Technik - festgeschrieben beim benachbarten Block RDK 8 - entspricht. Das ist für Mensch und Natur nicht akzeptabel.

Aber auch RDK 8 stellt nicht das technisch Mögliche dar. So wurde in Mannheim bei der Genehmigung für Block 9 der Ammoniakwert wesentlich gesenkt. Auch die Werte für Schwermetalle wurden bei Block 9 nochmals erheblich niedriger angesetzt. Im Sinne der Gesundheitsvorsorge muss gefordert werden, dass die strengeren Werte von Block 9 für RDK 8 noch vor Inbetriebnahme umgesetzt werden.

Vergleich RDK 7 – RDK 8

Emissionen: Genehmigungswerte

 

 

Vergleich RDK 8 – Block 9 des Gemeinschaftskraftwerks Mannheim (GKM)

Emissionen: Genehmigungswerte

 

 

Luftreinhaltung und Klimaschutz jetzt!

Wir fordern die Landespolitiker sowie die Stadträtinnen und Stadträte von Karlsruhe auf, diese Forderungen im Interesse der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger der Region zu unterstützen.

Der Vorstand und Aufsichtsrat der EnBW sollten zudem prüfen, ob sie nicht endlich mit der Abkehr von ihren Megakraftwerken anfangen und die Atomkraftwerke nach dem im Jahr 2000 ausgehandelten Atomkonsens stilllegen. Die EnBW muss endlich in das Geschäft des Stromsparens einsteigen, um damit Kraftwerkskapazitäten einzusparen. Das wäre doch die richtige Agenda für die Landesregierung.

Wir fordern ferner kleine, dezentrale Kraft-Wärme-gekoppelte Kraftwerke in den Wohngebieten. Mit dem intensiven Ausbau der regenerativen Energieformen ist endlich zu beginnen und zudem müssen die von ihnen mit Strom belieferten Stadtwerke bei Strom- und Wärmesparmaßnahmen unterstützt werden.

Die Genehmigung zum Bau des Gasturbinenkraftwerkes RDK 6S verfällt 2015. Wir fordern Vorstand, Aufsichtsrat und damit auch indirekt die neue Landesregierung auf, alles zu tun, damit dieses Kraftwerk so schnell als möglich als Grundlastkraftwerk gebaut wird und damit die Umweltsünder Nr.1 = Kohlekraftwerke vom  Netz genommen werden. Ein Gaskraftwerk gibt keine schädlichen Stäube an unsere Atemluft ab. Dann kann RDK 8 nur noch als Reserve dienen.

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