BUND, LNV und NABU zur Dammertüchtigung RHWD XXV "Knielinger See"

02. Dezember 2024 | Flüsse & Gewässer, BUND, Naturschutz, Lebensräume

Luftbild: Knielinger See  (Lothar Neumann, Gernsbach / Diese Datei ist lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz Attribution Noncommercial ShareAlike 2.5 (Namensnennung – Nicht-Kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.5).)

Zumeldung zur Pressemitteilung Nr. 359/2024 des Regierungspräsidiums Karlsruhe vom 2.12.2024
Dammertüchtigung Rheinhochwasserdamm (RHWD) XXV „Knielinger See“ in Karlsruhe

Dammertüchtigung RHWD XXV "Knielinger See": Naturschutz- und Umweltverbände BUND, LNV und NABU können Entscheidung für eine Dammertüchtigung auf der bestehenden Dammlinie nachvollziehen

Rückverlegung von Dämmen für Hochwasserschutz, Landschaftswasserhaushalt und Auenökosysteme am Oberrhein bleibt weiter vordringlich

Karlsruhe. Der Regionalverband Mittlerer Oberrhein des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Arbeitskreis Karlsruhe des Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV) sowie der Bezirk Mittlerer Oberrhein des Naturschutzbunds Deutschland Landesverband Baden-Württemberg (NABU) können die Entscheidung des Landesbetriebs Gewässer für die Ertüchtigung des Hochwasserdammes auf der bestehenden Dammlinie nachvollziehen. „Die Chance, mit einer Rückverlegung der Dammlinie vom Rhein abgetrennte Auen wieder an den Fluss anzubinden, hatten wir fest im Blick. Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung mit einem Projektbegleitkreis und Arbeitsgruppen wurde jedoch deutlich, dass sich die Konflikte rund um den Knielinger See – von Altlasten bis zu touristischen Ansprüchen um das Hofgut – als nicht auflösbar darstellten“, erklärt BUND-Regionalgeschäftsführer Hartmut Weinrebe.

„Wir werden uns im Planfeststellungsverfahren sowie beim Bau dafür einsetzen, dass dieser sensible Landschaftsraum und seine Tier- und Pflanzenwelt bestmöglich geschont, wo möglich Eingriffe vermieden werden“, ergänzt Artur Bossert, Vorsitzender des NABU Karlsruhe. „Bereits im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung konnten wir uns gemeinsam mit den befassten Ämtern für den Naturschutz einbringen. Je früher der Naturschutz berücksichtigt wird, desto besser ist es möglich, ihn bei der Planung zu berücksichtigen.“

„Mit der Variantenentscheidung gegen eine Dammrückverlegung am Knielinger See, wurde eine Entscheidung gegen mehr Raum für den Rhein getroffen, obwohl dieses Gebiet im Rahmenkonzept des Integrierten Rheinprogramms als vorrangig für die Erhaltung und Renaturierung der Auelandschaft am Oberrhein beschrieben wurde. Umso wichtiger ist es, dass andernorts das Land Dammrückverlegungen plant und umsetzt“, stellt der Sprecher des LNV Arbeitskreis Karlsruhe, Klaus Helimar Rahn, klar. „Auch Ökologische Flutungen in den Poldern können hierzu einen Beitrag leisten und müssen deshalb möglichst unbeschränkt erfolgen.“

„Wenn die Lebensgemeinschaften der dynamischen Aue am Oberrhein - mit ihrem Wechsel der Wasserstände, mit durchströmten Rinnen und Stillgewässern - erhalten werden sollen, müssen wir dem Fluss wieder mehr Raum geben. Das heißt: durch Dämme abgetrennte Bereiche wieder anschließen. Davon profitieren auch Hochwasserschutz und Landschaftswasserhaushalt. Denn jeder Tropfen Wasser, der nicht schnell in den ausgebauten Rheinstrom abgeführt wird, kann die Hochwassergefahr für Unterlieger verringern und die schädlichen Wirkungen von Dürreperioden lindern“, schließt Hartmut Weinrebe.

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb