Erdüberlastungstag am 1. August 2024

Pressemeldung 04.08.2024, Stutensee-Woche KW 32

Letzten Donnerstag, am 1. August, gab es ein besonderes Ereignis zu „feiern“. Wobei „Feiern“ eigentlich der falsche Ausdruck ist. Es ging um den Erdüberlastungstag, den Tag, ab dem die menschliche Nachfrage nach nachwachsenden Rohstoffen das Angebot und die Kapazität der Erde zur Reproduktion dieser Ressourcen in diesem Jahr übersteigt. Oder anders formuliert: Ab diesem Tag lebt die Weltbevölkerung von der Substanz bzw. auf Pump zulasten der folgenden Generationen. Bezogen auf Deutschland war ein vergleichbarer Gedenktag übrigens schon der 3. Mai. Wenn man genauer nachdenkt, kann man hier also wahrlich keinen Grund zum Feiern finden. Im Gegenteil: Dieser Tag muss uns Anlass zum Innehalten und zum Nachdenken geben, wie man hier gegensteuern kann. Was also ist zu tun?

Natürlich können weder die Stadt Stutensee, noch ihre Bürger die Welt allein retten. Aber jeder kann seinen kleinen Beitrag leisten, diesem Ziel etwas näher zu kommen. Im Grunde genommen hilft alles, was mit den Begriffen Nachhaltigkeit, Natur- und Umweltschutz zusammenhängt. Die Stadtverwaltung hat hier schon einiges geleistet. Man denke nur an das Naturgartenprogramm des letzten Jahres, „Hier Brummt´s“. Oder an den European Energy Award, mit dem die Stadt laut Stutensee-Woche am 15. Juli ausgezeichnet wurde. Die 58 % der möglichen Punkte mögen zwar, umgerechnet in Schulnoten, noch verbesserungsfähig sein. Aber immerhin ist ein Anfang gemacht, der das Engagement der Stadtverwaltung zeigt. Und bestimmt werden der Verwaltung und dem neuen Gemeinderat noch viele weitere Möglichkeiten einfallen. Wie wäre es z.B. mit einer verstärkten Begrünung öffentlicher Flächen und Gebäude?

Letztlich ist aber jeder einzelne gefragt – ohne die Hilfe der Bürger kann es nicht klappen, den globalen Erdüberlastungstag (der übrigens im Jahr 1970 noch am 29.12. und 2000 am 23. 09. lag) wieder nach hinten zu verschieben. Es ist zu wenig, immer nur auf andere zu verweisen, die erst einmal anfangen sollen. Nein, jeder sollte sich für die eigene Person Gedanken machen, wie er seinen, wenn auch nur kleinen, Beitrag dazu leisten kann, dass auch in hundert Jahren noch unsere Nachkommen auf einer bewohnbaren Erde leben können. Der Schlüssel für eine Verbesserung der Situation liegt im Klimaschutz, also: Ganz wichtig sind Maßnahmen zur Einsparung von CO2. Und dort kann jeder einiges tun. Z.B., eigentlich eine Binsenweisheit, möglichst wenig mit dem Auto fahren, möglichst selten das Flugzeug benutzen usw. Aber auch der Kauf regionaler und saisonaler Lebensmittel hilft dem Klima, da dadurch lange Transportwege, meistens per Lkw, vermieden werden. Vielleicht noch nicht ganz aktuell, aber bald wieder: Die Heizung drosseln. Oder, was kaum bekannt ist: Allein durch eine Halbierung der Lebensmittelabfälle könnte der Erdüberlastungstag rechnerisch um 13 Tage nach hinten verschoben werden. Es gibt also viel zu tun – packen wir´s gemeinsam an!

BUND-Ortsgruppe Stutensee, Gerald Steinig

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