
In der letzten Ausgabe der StutenseeWoche wurde darüber berichtet, was alles seitens der Gemeinde und der Bauern unternommen wird, um auf größeren Flächen etwas für die Artenvielfalt, besonders im Bereich der Insekten und sonstigen Kleintiere zu unternehmen. Aber auch ein paar Nummern kleiner, im Hausgarten oder gar auf dem Balkon, kann jeder seinen Beitrag für den Erhalt unserer Natur leisten.
Schon eine geeignete Bepflanzung der Balkonkästen lockt zahlreiche Insekten an. So steht z.B. die dicke Blauschwarze Holzbiene auf diverse Salbei-Arten. Feldwespen mögen eher gelbe Blüten. Andere Bienenarten bevorzugen andere Blüten. Allen Pflanzen gemeinsam ist, dass sie den Insekten Pollen und Nektar als Nahrung anbieten und nicht nur schön anzusehen sind. Ist diese Grundvoraussetzung mit möglichst vielen und unterschiedlichen Pflanzen erfüllt, kommen die Gäste ganz von selber. Und wer sich die Zeit nimmt und genauer hinsieht, wird noch so manches weitere Insekt finden, von der millimetergroßen Wildbiene bis zum Taubenschwänzchen oder anderen Schmetterlingen und Käfern.
Für den Hausgarten gilt im Grunde genommen das gleiche, nur dass hier der Naturfreund noch viel mehr Möglichkeiten hat. Neben der Bepflanzung mit heimischen und ungefüllten Blumen als Nahrungsquelle kann man hier auch einiges für den weiteren Lebensraum der Insekten tun. Und das ist nicht nur das allgemein bekannte „Bienenhotel“. So wird z.B. oft übersehen, dass auch Insekten trinken müssen. Deshalb nützt eine Vogeltränke oder sonstige Wasserquelle nicht nur den Vögeln. Auch Wohnraum für die rund 70 % unserer Wildbienen, die ihre Kinderstuben im Boden einrichten, muss geschaffen werden. Wer hier helfen will, sollte an ein paar Stellen im Garten den Boden offen halten, vielleicht gar eine Sandfläche anlegen. Und auch ein paar „Dreckecken“ mit Brennnesseln, unaufgeräumte Stellen, Laubhaufen, Totholz vom letzten Baum- und Heckenschnitt sollten in einem naturnahen Garten nicht fehlen. Je mehr unterschiedliche Strukturen ein Garten aufweist, desto besser für die Artenvielfalt. Mit etwas gutem Willen und Phantasie kann hier ein Gartenbesitzer viel bewirken.
BUND-Ortsgruppe Stutensee, Gerald Steinig