Welttag „Rettet die Frösche“
Pressemeldung 05.05.2024

Es gibt im Jahreskalender viele Jahres-, Gedenk- und Aktionstage, mehr oder weniger bekannte und bedeutende. Die wichtigsten dürften wohl Mutter- und Vatertag sein. Aber wussten Sie, dass es seit 2009 jedes Jahr am letzten Samstag im April auch einen internationalen Rettet-die-Frösche-Tag (Save the Frogs Day) gibt? Der war dieses Jahr am 27. April. Bedauerlicherweise ist das aber keine skurrile Idee irgendwelcher spinnerter Briten, sondern hat einen leider sehr ernsten Hintergrund, auch für uns in Stutensee. Wo es vor noch wenigen Jahren im Frühjahr aus jedem Tümpel vielstimmig quakte, herrscht heute Ruhe.
Denn die Populationen der allesamt unter Naturschutz stehenden Amphibien, zu denen auch Frösche und Kröten gehören, gehen seit Jahrzehnten zurück, teilweise bis auf Null. So haben z.B. die Krötensammler der Agenda-Gruppe im Blankenlocher Gewerbegebiet früher oft weit über hundert Erdkröten in den Baggersee evakuiert, dieses Jahr dagegen nur noch 37. Das korrespondiert mit den Erfahrungen an der Verbindungsstraße zwischen Blankenloch und Weingarten. Haben dort die „Amphibienretter“ in der Wandersaison vor nicht einmal dreißig Jahren noch mehr als 1.000 Springfrösche über die Straße zu den ehemaligen Blankenlocher Fischteichen getragen, so gibt es heute keine mehr, die die mittlerweile eingebauten Leiteinrichtungen entlang der Straße nutzen – das Springfroschvorkommen nordöstlich der L 559 scheint erloschen zu sein. Ähnliche Erfahrungen machen die Amphibiensammler in Untergrombach und entlang der B 3 zwischen Grötzingen und Weingarten. Auch die früher jedes Frühjahr übliche Sperrung der Verbindungsstraße zwischen Spöck und Graben, um die dort zum Baggersee Kohlplattenschlag wandernden Erdkröten zu schützen, ist dieses Jahr ausgefallen. Und zu allem Überfluss kommt noch hinzu, dass sich offenbar auch in Deutschland eine vor allem für Feuersalamander tödliche Seuche ausbreitet. Wie man sieht: Es steht nicht gut um unsere heimischen Amphibien, Frösche, Kröten, Salamander, Molche usw. Also höchste Zeit, sich ernsthafte Gedanken darüber zu machen, wie man dieser Tiergruppe wirksam helfen kann.
BUND-Ortsgruppe Stutensee, Gerald Steinig